Einstein weiterdenken 2015

Öffentliche Vorträge zum 100-jährigen Geburtstag der Allgemeinen Relativitätstheorie und dem Internationalen Jahr des Lichts

28. Oktober 2015

Im Jahr 2015 feiert Albert Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie ihr 100-jähriges Jubiläum. Gleichzeitig hat die UNESCO das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr des Lichts und der lichtbasierten Technologien ausgerufen. Grund genug für das Albert-Einstein-Institut in Hannover zu einer Reihe öffentlicher Vorträge im November und Dezember einzuladen. Wissenschaftler berichten dabei über das Zusammenspiel von Einsteins Theorie und Lichttechnologien, schwarze Löcher, aktuelle Erkenntnisse zur Entstehung des Universums und die Satellitenmission LISA Pathfinder. Teil der Veranstaltungsreihe ist außerdem ein Max-Planck-Forum zum Thema „Der Sound der Raumzeit“.

Wo?
Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)
Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover
Callinstraße 38, 30167 Hannover
Raum 103 (vor Ort ausgeschildert)

Wann? 
Die öffentlichen Vorträge am 11. November, 24. November und 3. Dezember finden jeweils von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr statt. Die Vorträge dauern jeweils rund eine Stunde, danach besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit den Wissenschaftlern. 
Das Max-Planck-Forum „Der Sound der Raumzeit“ findet am 18. November von 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr statt. Für die Teilnahme am Max-Planck-Forum ist eine Anmeldung bis zum 16.11.2015 unter  erforderlich.


Mittwoch, 11. November 2015, 18:00 Uhr
Gravitation und schwarze Löcher in Albert Einsteins Relativitätstheorie

Am 25. November 1915 – vor fast genau 100 Jahren – stellte Albert Einstein der Preußischen Akademie der Wissenschaften seine Allgemeine Relativitätstheorie vor. Sie revolutionierte unser Bild vom Universum und vom Wesen der Schwerkraft. Danach entsteht Gravitation nicht direkt als Kraft zwischen Massen, sondern wirkt indem Massen die Geometrie der Raumzeit verändern und krümmen. Raum und Zeit  werden in Einsteins Theorie dynamisch: Sie können sich verformen und sogar Wellen schlagen. Was bedeutet gekrümmte Raumzeit im Unterschied zu den Vorstellungen von Isaac Newtons Schwerkraft und können wir dies im Alltag bemerken? Was steckt hinter dem Begriff des „schwarzen Lochs“ und sind dies kosmischen Objekte wirklich so gefährlich wie uns Science-Fiction-Filme glauben lassen?

Dr. Alex Nielsen vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) und Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover sucht in den Daten der LIGO-Gravitationswellen-Detektoren nach Signalen von verschmelzenden schwarzen Löchern und Neutronensternen. Er erörtert in diesem Vortrag Einsteins Theorie der Schwerkraft und was aus ihr über schwarze Löcher folgt.


Mittwoch, 18. November 2015, 19:00 Uhr
Max-Planck-Forum „Der Sound der Raumzeit”

Für die Teilnahme an diesem Max-Planck-Forum ist eine Anmeldung bis zum 16.11.2015 unter  erforderlich. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten der MPG.

Seit Jahrtausenden blickt die Menschheit ins All – zuerst mit bloßem Auge, dann mit Teleskopen und Kameras. Doch manche Bereiche des Universums sind vollkommen unsichtbar und damit unerreichbar. Forscher des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Hannover arbeiten daran, die Wahrnehmung des Alls auf ganz andere Weise zu erweitern. Sie wollen das Universum hörbar machen und entwickeln dazu neuartige Technologien an der Grenze des physikalisch Möglichen. Gelingt dies, wird es die Astronomie revolutionieren. Welche neuen Möglichkeiten und Erkenntnisse lässt die Gravitationswellen-Astronomie erwarten? Das Max-Planck-Forum präsentiert Hintergründe zum Lauschangriff auf das All mit Laserlicht und diskutiert dessen Bedeutung für unser Bild vom Universum.

Apl. Prof. Dr. Benno Willke entwickelt am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) und Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover Laser für Gravitationswellen-Observatorien. Er diskutiert und berichtet zusammen mit Dr. Benjamin Knispel, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) und Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover.


Dienstag, 24. November 2015, 18:00 Uhr
Der Anfang von Raum und Zeit – aktuelle Erkenntnisse der kosmologischen Forschung

Im Jahr 2013 entstand das bisher beste „Babyfoto“ des Weltalls: gerade einmal 380.000 Jahre jung war unser Universum, als es die Strahlung aussendete, die der Planck-Satellit registrierte. Das Licht war also etwa 13,8 Milliarden Jahre zu uns unterwegs! Doch stand am Anfang von Allem tatsächlich der Urknall, aus dem sich dann das Weltall entwickelte? Die vom Planck-Satelliten vermessene kosmische Hintergrundstrahlung ermöglicht uns einen immer detaillierteren Einblick in die Kindheit des Universums. Wenn aber tatsächlich nicht der Urknall der Anfang war, was war dann vorher? Was konnte den Urknall auslösen und wie können wir das herausfinden? Leben wir in einem einzigartigen Universum oder einem „Multiversum“?

Dr. Jean-Luc Lehners vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam berichtet von den aktuellen Erkenntnissen der kosmologischen Forschung.


Donnerstag, 3. Dezember 2015, 18:00 Uhr
LISA Pathfinder startet ins All – Technologiedemonstration für das Gravitationswellen-Observatorium eLISA

Am 2. Dezember soll vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana eine Rakete mit einem so noch nie konstruierten Satelliten an Bord starten. Die neuartige Mission namens LISA Pathfinder ist ein internationaler Technologiedemonstrator, der den Weg für die Gravitationswellen-Messung im Weltall ebnen wird. Denn im Jahr 2034 soll mit der eLISA-Mission das größte jemals gebaute Laserinterferometer im All mit Millionen Kilometer langen Laserarmen zwischen drei Satelliten Gravitationswellen aufspüren und die Messungen bestehender irdischer Detektoren entscheidend erweitern. Dazu sind vollkommen neue hochpräzise Messtechnologien erforderlich, die sich nur im All umfassend testen lassen. Dies ist die Aufgabe der LISA Pathfinder-Mission, die eine der Millionen Kilometer langen Lasermessstrecken von eLISA auf weniger als einen halben Meter schrumpft und so innerhalb eines einzigen Satelliten die Kerntechnologien demonstrieren wird.

Andreas Wittchen vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) und Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover forscht in seiner Doktorarbeit direkt an der LISA Pathfinder-Mission und berichtet in diesem Vortrag über den aktuellen Stand und die für die nächsten Monate geplante Mission.

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