„The unfinished revolution: Finishing what Einstein started“

19. September 2005

Lee Smolin hält öffentlichen Vortrag in der Berliner Urania am Mittwoch, den 12. Oktober um 19.30 Uhr, An der Urania 17, 10787 Berlin

Vor 100 Jahren löste Einstein mit der Relativitätstheorie und der Licht-quantenhypothese eine Revolution aus. Diese Revolution hält an, da wir bislang keine Theorie haben, die die Quantentheorie mit Raum und Zeit vereint. Lee Smolin wird die neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet erläutern, einschließlich der Stringtheorie und der Loop-Quantengravitation. Smolin wird sich auch der Frage zuwenden, ob die Quantentheorie selbst korrekt ist oder umformuliert werden muss, bevor sie mit unserem Verständnis von Raum und Zeit vereint werden kann. Einstein war davon überzeugt, und Smolin meint, dass er höchstwahrscheinlich Recht hatte. Der US-amerikanische theoretische Physiker Lee Smolin, der am Perimeter Institute in Waterloo (Kanada) über Quantengravitation forscht, spricht auf der Konferenz „LOOPS ´05“, die vom 10.-14. Oktober 2005 am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam stattfindet. Darüber hinaus hält er einen öffentlichen Vortrag in englischer Sprache in der Berliner Urania.

Smolin hat grundlegende Ideen zur Entwicklung der so genannten Loop-Quantengravitation beigetragen. Er vertritt die These, dass Stringtheorie und Loop-Quantengravitation, die beiden konkurrierenden Modelle für eine Vereinigung von Quanten- und Relativitätstheorie, möglicherweise zwei Teilaspekte derselben grundlegenden Theorie sein könnten. Des Weiteren beschäftigt er sich mit den Grundlagen der Quantenmechanik, der Kosmologie, Elementarteilchenphysik und theoretischer Biologie. Seine vielleicht berühmteste und auch umstrittenste Idee ist das Modell des „fruchtbaren Universums“, in dem Smolin die Prinzipien der biologischen Evolution auf die Kosmologie anwendet. In diesem Modell bewirkt jedes kollabierende Schwarze Loch die Entstehung eines neuen Universums mit Naturkonstanten, die von den unseren etwas verschiedenen sind, wie beispielsweise Lichtgeschwindigkeit oder Planckschem Wirkungsquantum. Diese Mutationen können wiederum neue Universen produzieren, so dass durch eine Art Evolutionsprozess Universen mit vielen Schwarzen Löchern begünstigt werden. Lee Smolin ist Gründungsmitglied und long-term researcher am Perimeter Institute for Theoretical Physics in Waterloo, Kanada. Zuvor war er bereits Assistenzprofessor an der Yale University sowie Professor an der Syracuse und der Pennsylvania State University.

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