Zur rechten Zeit für neue Entdeckungen: Dr. Jonathan Gair wird Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik

Der renommierte Datenanalyse-Experte der Universität Edinburgh kommt nach Potsdam.

3. April 2019

Ende März 2019 kam Dr. Gair in die Abteilung von Prof. Alessandra Buonanno am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut/AEI) in Potsdam. Jonathan Gair wird eine Forschungsgruppe zur Gravitationswellen-Datenanalyse leiten und kommt genau zum richtigen Zeitpunkt ans AEI: Die Gravitationswellendetektoren LIGO und Virgo haben gerade ihren dritten Beobachtungslauf begonnen.

„Jonathan Gair ergänzt unsere Expertise perfekt und ich bin sehr erfreut, dass er sich entschieden hat, in unsere Abteilung am AEI in Potsdam zu kommen“, sagt Alessandra Buonanno, Direktorin der Abteilung Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie. „Er kommt genau rechtzeitig für die vor uns liegenden Herausforderungen, auf die wir uns freuen: Die Gravitationswellendetektoren haben ihren Beobachtungslauf O3 mit erhöhter Empfindlichkeit gestartet und viele Entdeckungen warten auf uns.“

„Ich freue mich sehr, ans AEI zu kommen“, sagt Jonathan Gair. „Die umfassende wissenschaftliche Auswertung von Beobachtungen mit Gravitationswellen ist nur durch enge Zusammenarbeit von Expert*innen für die Modellierung der Quellen, die Datenanalyse und die Messgeräte möglich. Das AEI verfügt über umfassende Expertise auf allen diesen Gebieten sowie über beste Rechenressourcen. Das Institut wird in den kommenden Jahren federführend an der Auswertung neuer Beobachtungen beteiligt sein, und ich freue mich, dass ich zu dieser wissenschaftlichen Aufgabe beitragen kann.“

Analyse und Interpretation von Gravitationswellen

Jonathan Gair wird eine Forschungsgruppe für Datenanalyse leiten. Seine Schwerpunkte liegen auf der Entwicklung und Anwendung neuer Methoden zur Gravitationswellen-Datenanalyse und -Interpretation. Erst kürzlich wurde am AEI der neue Computercluster Hypatia mit rund 9.000 Rechenkernen in Betrieb genommen. Jonathan Gair wird diesen neuen Cluster nutzen, um Gravitationswellensignale zu finden und zu interpretieren und um aus ihnen Informationen über kosmologische Parameter wie die lokale Expansionsrate des Universums (die Hubble-Konstante) abzuleiten.

Jonathan Gair spielt auch eine führende Rolle bei der Entwicklung der Datenanalyse-Werkzeuge für LISA (Laser Interferometer Space Antenna), das geplante Gravitationswellen-Observatorium im All. Er untersucht das wissenschaftliche Potenzial von LISA und leitet derzeit die LISA Science Group, die diese Aktivitäten koordiniert. LISA wird 2034 starten und niederfrequente Gravitationswellen messen, die bodengestützten Detektoren nicht beobachten können.

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