Präzise Modelle von Begegnungen Schwarzer Löcher mit hoher Geschwindigkeit
Die Anwendung abstrakter mathematischer Strukturen auf Phänomene der realen Welt liefert neue Erkenntnisse über Gravitationswellen
Ein internationales Forschungsteam, dem auch Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik im Potsdam Science Park angehören, setzt neue Maßstäbe bei der Modellierung von Hochgeschwindigkeitsbegegnungen Schwarzer Löcher.

Die neue Methode basiert auf – bislang – abstrakten mathematischen Strukturen, den sogenannten Calabi-Yau-Räumen. Deren Anwendung auf reale astrophysikalische Phänomene erlaubt nun äußerst genaue Vorhersagen darüber, wie Schwarze Löcher und Neutronensterne nach einer Begegnung von ihren ursprünglichen Bahnen abgelenkt werden.
Die heute in Nature veröffentlichte Studie kommt zur rechten Zeit, um die wachsende Nachfrage nach hochpräzisen theoretischen Vorhersagen zu decken.
Die Ergebnisse könnten zum Nachweis von Gravitationswellen-Signalen in zukünftigen Beobachtungsläufen des aktuellen Netzwerks der Gravitationswellen-Detektoren, mit der geplanten dritten Generation von bodengestützten Observatorien wie dem Einstein-Teleskop und Cosmic Explorer sowie mit der weltraumgestützten Laser Interferometer Space Antenna (LISA) verwendet werden.