Kosmische Kollisionen zum Auftakt einer Vortragsreihe
Öffentlicher Vortrag von Dr. Michael Koppitz (Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik und Zuse-Institut Berlin) in der URANIA Potsdam.
Kosmische Kollisionen
Die Kollisionen zweier astronomischer Objekte zählen zu den gewaltigsten Ereignissen im Weltraum. Am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik wird berechnet, wie solche Begegnungen von Schwarzen Löchern und Neutronensternen ablaufen und welche unglaublichen Energien dabei freigesetzt werden. Anhand dieser Berechnungen können auch Erscheinungen wie Gamma- Strahlenausbrüche und Sternenexplosionen erklärt werden. Im Vortrag werden die neuesten Erkenntnisse über kosmische Kollisionen anhand von spektakulären Visualisierungen erläutert.
Anlässlich des Internationalen Jahres der Astronomie 2009 gestalten das Astrophysikalische Institut Potsdam (AIP), das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) und die Universität Potsdam eine gemeinsame Vortragsreihe über die Astronomie und Astrophysik in der URANIA Potsdam. In Vorträgen, die das breite Spektrum astronomischen Forschung in Potsdam widerspiegeln, wird der Bogen gespannt vom Urknall bis zum Meteorstrom der Leoniden. Gleichzeitig ist eine Kunstausstellung in den Räumen der URANIA zu sehen.
Weitere Vorträge im Rahmen der Reihe an der URANIA Potsdam
7.10.2009: Die stürmische Sonne
Referent: Prof. Dr. Gottfried Mann, Astrophysikalisches Institut Potsdam
Die Sonne als das Zentralgestirn unseres Planetensystems ist kein ruhiger Stern. Oftmals kommt es auf der Sonne zu Explosionen, die sogar Einfluss auf das Klima unserer Erde und technischen Geräte haben.
4.11.2009: Sternschnuppenschauer der Leoniden gestern und heute
Referent: Dr. Rainer Arlt, Astrophysikalisches Institut Potsdam
Der Meteorstrom der Leoniden hat in den vergangenen Jahren mehrfach für Aufmerksamkeit gesorgt. Die großen Schauer von 1998, 1999 und 2001 liegen zwar hinter uns, aber auch in diesem Jahr könnte es zu deutlicher Aktivität kommen.
Der Vortrag widmet sich der Entstehung des Meteorstroms und den Beobachtungsmöglichkeiten in diesem Jahr.
25.11.2009: Heller als drei Millionen Sonnen
Referent: Prof. Dr. Wolf-Rainer Hamann, Universität Potsdam
Im vorigen Jahr identifizierten wir den „Pfingstrosennebel-Stern“ in der Region des Galaktischen Zentrums als vermutlich zweitleuchtkräftigsten Stern unserer Milchstraße. Von der Untersuchung solcher sehr massereicher Sterne, ihrem Lebensweg und ihrer wichtigen Rolle für den kosmischen Materiekreislauf handelt dieser Vortrag.
2.12.2009: Den Urknall verstehen: Physik in kosmischen Extremsituationen
Referent: Prof. Dr. Hermann Nicolai, Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein- Institut)
Die moderne Physik ruht auf zwei Pfeilern: auf der Quantenmechanik, die die Vorgänge im ganz Kleinen beschreibt (Moleküle, Atome und Elementarteilchen), und auf Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie, die für die Schwerkraft und damit die Phänomene bei großen Abständen im Weltall gilt. Quantentheorie und Relativitätstheorie „treffen“ sich im Urknall, und die Physiker müssen deshalb nach Wegen suchen, die beiden Theorien unter einen Hut zu bringen, um zu einem besseren Verständnis des Urknalls und anderer kosmischer Extremsituationen zu gelangen.