Sommerschule am Albert-Einstein-Institut
Schwarze Löcher, Neutronensterne und wissenschaftlicher Nachwuchs am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik
Am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut, AEI) findet derzeit eine einwöchige Sommerschule zum Thema „Struktur und Dynamik kompakter Objekte“ statt. Dabei geht es vor allem um die Physik von Neutronensternen und Schwarzen Löchern, insbesondere um die Rolle solcher Objekte als Quellen von Gravitationswellen. Gravitationswellen sind eine der letzten Vorhersagen von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie, die experimentell noch nicht direkt nachgewiesen wurden und an deren Nachweis die Physiker weltweit arbeiten.
Dr. Sascha Husa (AEI), einer der Organisatoren der Sommerschule ist begeistert von der regen Teilnahme: „Es nehmen mehr als 60 Wissenschaftler aus etwa 20 Ländern teil. Die meisten der Zuhörer sind Doktoranden oder Postdocs und haben bereits einige wissenschaftliche Erfahrung zum Thema gesammelt.“
Im Rahmen der Sommerschule bildet sich der wissenschaftliche Nachwuchs auf dem vergleichsweise jungen Gebiet der Gravitationswellen-Astronomie weiter. Wenn in einigen Jahren Messungen von Gravitationswellen mit den theoretischen Vorhersagen verglichen werden können, wird sich ein neues Fenster ins Universum öffnen, da wir mit der Gravitationswellen-Astronomie auch Informationen über Objekte erhalten, die für die herkömmlichen, auf elektromagnetischer Strahlung beruhenden astronomischen Methoden unsichtbar sind. Ein Beispiel hierfür sind Schwarze Löcher, deren extrem starker Gravitation selbst das Licht nicht entfliehen kann.
Das vom AEI und der Universität Tübingen gemeinsam organisierte Treffen findet vom 20.- 25. September im Wissenschaftspark Golm statt. Die Sommerschule ist Teil der Aktivitäten des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereichs transregio „Gravitationswellen-Astronomie”. An diesem, von der Universität Jena koordinierten Sonderforschungsbereich, sind neben dem AEI auch die Universitäten in Tübingen und Hannover sowie das MPI für Astrophysik in Garching beteiligt. Der Sonderforschungsbereich vereint mehr als 50 Wissenschaftler und zahlreiche Doktoranden, die gemeinsam an experimentellen und theoretischen Aspekten der Physik von Gravitationswellen arbeiten. Das Spektrum der untersuchten Themen reicht von der Computersimulation von Quellen von Gravitationsstrahlung zur Verbesserung des Designs von Gravitationswellen-Detektoren bis zur Entwicklung neuer Methoden der Datenanalyse.