Dr. Yan Wang mit Stefano Braccini Thesis Prize 2014 ausgezeichnet

Innovative Methoden für das Gravitationswellen-Observatorium eLISA – Yan Wang mit internationalem Preis ausgezeichnet

30. April 2015

Dr. Yan Wang, der seine Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) und an der Leibniz Universität in Hannover anfertigte, erhält den Stefano Braccini Thesis Prize 2014. Der Preis wird jährlich für die innovativste und originellste Dissertation in der Gravitationsphysik vergeben. Dr. Wangs Doktorarbeit behandelt mehrere Themen, darunter Methoden zur Abstandmessung und Uhrensynchronisation für die eLISA-Mission. Der Preis wird im Juni 2015 auf der 11. Amaldi Conference in Gwangju (Korea) überreicht.

Der Preis wurde zu Ehren des italienischen Gravitationsphysikers Stefano Braccini ausgelobt und ist mit 1000 € dotiert. Ein internationales Komitee, das die weltweite Gemeinschaft der Gravitationswellenforscher repräsentiert, wählt die Gewinner des Preises aus. Dr. Wangs Dissertation “On inter-satellite laser ranging, clock synchronization and gravitational wave data analysis” präsentiert mehrere innovative und originelle Konzepte für die Gravitationswellenphysik und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Datenanalyse für die eLISA mission.

eLISA ist ein geplantes Gravitationswellen-Observatorium im Weltall, das im Jahr 2034 starten soll. Die Mission besteht aus  of drei Satelliten, die der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne folgen. Die Satelliten bilden ein Dreieck mit einer Kantenlänge von einer Million Kilometer und werden den gegenseitigen Abstand auf Pikometer genau vermessen. Dazu setzen sie Laserlicht und eine Methode namens time-delay interferometry ein. Die die Satellitenkonstellation durchlaufende Gravitationswellen verändern die Abstände und lassen sich aus den intererometrischen Messungen ableiten.

Dr. Wangs Dissertation beschreibt die Entwicklung von Datenanalyse-Methoden für eLISA und ähnliche Missionen. Sie löst eine seit Langem offene Frage über die Verarbeitung der „rohen“ Messdaten, der time-delay interferometry und der nachfolgenden astrophysikalischen Datenanalyse. „Ich habe gezeigt, dass die neuen Algorithmen die Messdaten erfolgreich kalibrieren und synchronisieren können und außerdem die Abstände zwischen den Satelliten und die Uhrengangfehler genau abschätzen. Sie kommen außerdem mit verschiedenen bei der Verarbeitung auftauchenden Sonderfällen klar, indem sie optimal die verfügbare Information kombinieren“, sagt Wang. Die neuen Methoden erhöhen so die Fehlerrobustheit des eLISA-Messvorgangs.

Darüber hinaus behandelt die Doktorarbeit weitere Ansätze für eine schnellere Analyse von Gravitationswellensignalen sowie ein Designkonzept für ein neuartiges Gravitationswellen-Observatorium im Weltall.


Yan Wang (geboren 1984) fertigte seine Doktorarbeit in Physik unter Betreuung von Prof. Dr. Danzmann und Priv.-Doz. Dr. Heinzel am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) und der Leibniz Universität in Hannover an. Im Jahr 2014 wurde er promoviert. Dr. Wang arbeitet mittlerweile an der University of Western Australia als research assistant professor.

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