Prof. Karsten Danzmann zum Fellow der American Physical Society ernannt

11. Dezember 2009

Für seine international führende Rolle auf dem Gebiet der Gravitationswellenforschung wurde Prof. Dr. Karsten Danzmann, Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik und Leiter des Instituts für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover kürzlich zum Fellow der American Physical Society (APS) ernannt. Diese Auszeichnung wird nur sehr wenigen Mitgliedern der APS zuteil.

Die American Physical Society verlieh kürzlich Professor Dr. Karsten Danzmann auf Empfehlung des „Forum on International Physics“ (Forum für Internationale Physik) den Status eines Fellows. Damit würdigt die APS Danzmanns herausragende Beiträge zur Physik auf dem Gebiet der Gravitationswellenforschung, insbesondere „seine Innovationskraft und seine führende Rolle auf dem Gebiet der Entwicklung von Gravitationswellendetektoren in seiner gesamten Bandbreite sowie für die Förderung der Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinweg.“

Hierzu Prof. Karsten Danzmann: „Die Wahl zum Fellow der APS ist eine große Ehre für mich. Vor allem aber misst sie der Gravitationswellenforschung als zukunftweisendem Teilgebiet der Astronomie und der Grundlagenphysik eine große Bedeutung zu. Dank hochentwickelter Technologien werden die Messmethoden der bodengebundenen Gravitationswellendetektoren GEO600 (deutsch-britisch), LIGO (amerikanisch) und Virgo (italienisch-französisch) momentan erheblich verfeinert, so dass eine direkte Detektion von Gravitationswellen immer näher rückt. Ein wichtiger Meilenstein wird auch die für die nächste Dekade geplante Weltraummission LISA sein.“

Prof. Karsten Danzmann ist seit 1990 auf dem Gebiet der Gravitationswellenforschung tätig, zunächst als Projektleiter der Abteilung „Gravitationswellen“ am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching (1990-1993). 1993 folgte Danzmann einem Ruf an die Universität Hannover und leitete dort das Institut für Atom- und Laserphysik. Von 1994 bis 2001 war er zudem Leiter der Außenstelle des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik. Seit 2002 ist er Direktor des neugegründeten Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Hannover und Leiter des Instituts für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover. 1991 wurde Prof. Karsten Danzmann der Max-Planck-Forschungspreis verliehen. Seit 2007 ist er Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.

Professor Danzmann initiierte den Bau des deutsch-britischen Gravitationswellendetektors GEO600 in Ruthe bei Hannover und leitet dessen weitere Entwicklung. Die für den Gravitationswellendetektor GEO600 entwickelten Technologien sind weltweit einzigartig und finden ebenfalls bei den amerikanischen LIGO-Detektoren und dem italienisch-französischen Virgo-Detektor Anwendung. Das Projekt GEO600 gehört zudem einer internationalen wissenschaftlichen Kollaboration mit den Gravitationswellendetektoren LIGO und Virgo an. Die Daten aller Detektoren werden in Hannover ausgewertet.

Bei der gemeinsam von ESA und NASA geplanten Weltraummission LISA (Laser Interferometer Space Antenna) hat Prof. Karsten Danzmann die Federführung auf europäischer Seite inne. Mit dem Projekt LISA, das voraussichtlich 2020 gestartet wird, sollen weltraumbasiert Gravitationswellen bei niedrigen Frequenzen (0.1Hz-10kHz) gemessen werden, wie sie für erdgebundene Detektoren unzugänglich sind.

Die American Physical Society (Amerikanische Physikalische Gesellschaft)
Die American Physical Society wurde 1899 gegründet und ist ein zentraler Ort für den wissenschaftlichen Austausch. Sie gibt u. a. die wissenschaftliche Zeitschriftenreihe Physical Review heraus. Neben der Forschungsförderung in allen Bereichen der Physik führt die APS Programme zur naturwissenschaftlichen Bildung und Öffentlichkeitsarbeit durch.

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