Annäherung zwischen Mathematik und Physik: Sonderforschungsbereich „Raum – Zeit – Materie“ bewilligt

19. November 2004

Pünktlich zum „Einstein-Jahr 2005“ wurde jetzt - für zunächst vier, bei positiver Evaluierung für bis zu 12 Jahre - der Sonderforschungsbereich (SFB) „Raum-Zeit-Materie“ durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt. Insgesamt werden durch die Zuwendungen der DFG 16 Doktoranden- bzw. Postdoc-Stellen gefördert.

Hintergrund

Die Bezeichnung des SFB geht auf das im Jahre 1918 von Hermann Weyl veröffentlichtes Buch "Raum • Zeit • Materie" zurück. Er legte damit eine umfassende und kohärente Darstellung von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie vor, in die er die physikalischen, mathematischen und philosophischen Grundlagen ebenso einschloss wie die Folgerungen, die sich zu seiner Zeit daraus ergaben. Weyl war sich der Tatsache bewusst, dass Wissenschaft und Philosophie in eine völlig neue Phase eingetreten waren, für die ihm das komplizierte Zusammenspiel von Raum, Zeit und Materie als Signatur dienen sollte.

Noch heute, 86 Jahre nach Weyls Veröffentlichung, sind zahlreiche Frage zu Raum, Zeit und Materie ungelöst. So steht beispielsweise eine vereinheitlichte Theorie, die die Quantentheorie (die Welt im Kleinen) und die Allgemeine Relativitätstheorie (die Welt in ganz großen Maßstäben) unter einen Hut bringt, noch aus. Aussichtsreiche Kandidatin für eine solche Weltformel ist die Stringtheorie. Sie ist einer der Forschungsschwerpunkte am Albert-Einstein-Institut.

Die Entwicklung neuer komplexer und subtiler mathematischer Werkzeuge ist in diesem Zusammenhang von größtem Interesse für die Physik – ein intensiver Austausch zwischen Mathematiker und Physikern also in beiderseitigem Interesse, um z. B. auf der Suche nach einer vereinheitlichten Theorie weiter voranzukommen.

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