Risikokapital für innovatives Projekt
Nachwuchswissenschaftler nutzt Spitzenpreis, um neue Forschungsgruppe am AEI aufzubauen
Michal Heller wird dabei insbesondere mit der Abteilung „Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien“ von Prof. Dr. Hermann Nicolai zusammenarbeiten. Mit Michal Heller kommt – nach Daniele Oriti im Jahr 2008 und Yanbei Chen 2004 – bereits der dritte Kovalevskaja-Preisträger an das AEI.
„Das AEI bietet ein fantastisches Umfeld für meine Forschung und die Gravitationsphysik im Allgemeinen. Daher bin ich begeistert von der Aussicht, am AEI zu forschen“, kommentiert Heller seine Auszeichnung.
Die Preisverleihung findet am 15. November 2016 in Berlin statt.
Quantenphysik und was Schwarze Löcher über unsere Welt verraten – darum geht es in der Forschung von Michal Heller
Ist unsere dreidimensionale Welt in Wirklichkeit ein Hologramm? Manche Physiker vermuten dies nach Beobachtungen an Schwarzen Löchern. Nach dem holografischen Prinzip wäre wie in Platons Höhlengleichnis das, was wir sehen, nur eine Abbildung oder der Schattenwurf einer mehr oder weniger weit entfernten Wirklichkeit. So wie die dreidimensionale Wirkung des Hologramms auf Informationen beruht, die in einem flachen Medium gespeichert sind. Der Physiker Michal Heller wendet diese Theorie und mathematische Instrumente wie Tensor-Netzwerke auf die Erforschung exotischer Materieformen wie dem Quark-Gluon-Plasma und auf die Zustände im Innern sowie an der Oberfläche von Schwarzen Löchern an. Ziel seiner Forschung ist es, neues Licht auf die Entstehung der Raumzeit und auf Quantenfeldtheorien zu werfen.
Dr. Michal P. Heller
1984 in Polen geboren, studierte Physik an der Jagiellonen-Universität in Krakau, Polen, wo er 2010 promoviert wurde. Zahlreiche Forschungsaufenthalte während seines Studiums führten ihn nach Großbritannien, Frankreich, Israel und an das MIT in Cambridge, USA. Als Postdoktorand ging Michal Heller zunächst an die University of Amsterdam, 2014 dann an das Perimeter Institute for Theoretical Physics in Waterloo, Canada.
Der Sofja Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung
Mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis bekommen die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in einer frühen Phase ihrer Karriere Risikokapital für innovative Projekte. Sie forschen bis zu fünf Jahre lang an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen und bauen eigene Arbeitsgruppen an ihren Gastinstituten auf. Der Preis wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.