Stiftungsprofessur für Forscher des Albert-Einstein-Instituts

Stringtheorie wird an der HU Berlin etabliert

7. Juli 2005

Dr. Jan Plefka, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam, erhält eine Lichtenberg-Professur der Volkswagen-Stiftung. Die Professur zur Erforschung der String-Theorie wird an der Humboldt-Universität Berlin eingerichtet.

Plefka ist sehr erfreut über die Auszeichnung und will weiterhin eng mit dem Albert-Einstein-Institut (AEI) zusammenarbeiten: „Insbesondere im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Raum-Zeit-Materie“ ergeben sich vielfältige Anknüpfungspunkte zur gemeinsamen Forschung mit den Abteilungen des AEI und mit mathematischen Arbeitsgruppen der Humboldt-Universität und der Freien Universität. Schwerpunkt meiner Forschungsarbeit an der Humboldt-Universität wird die Untersuchung der fundamentalen Struktur der Stringtheorie und ihre Beziehung zu Eichfeldtheorien sein.“

Die Stringtheorie ist die heute vielversprechendste Kandidatin einer vereinheitlichen Beschreibung der Gravitation auf mikroskopischer Ebene. Strings ersetzen hierbei das Konzept von punktförmigen Elementarteilchen durch eindimensionale Objekte, welche eine unvorstellbar kleine Ausdehnung besitzen, die unterhalb der bisher in Teilchenbeschleunigern zugänglichen Längenskalen liegt. Wichtig werden diese Freiheitsgrade jedoch in Situationen starker Raumzeitkrümmung, so wie sie z. B. im Innern von Schwarzen Löchern oder nahe dem Urknall vorliegen. Jan Plefka beabsichtigt im Rahmen seiner Lichtenberg-Professur, das Verhalten von Strings in solch extremen Situationen und auch im Fall starker Eigenkopplungen besser zu verstehen.

Zentraler Aspekt dieser theoretischen Arbeiten wird die Beziehung von Strings zu Eichfeldtheorien sein. Eichfeldtheorien wiederum beschreiben gerade die nichtgravitativen Wechselwirkungen von Elementarteilchen: Vieles deutet jedoch faszinierenderweise darauf hin, dass Eichfelder und Strings in der Tat identische physikalische Objekte sind, die gleichsam mit zwei alternativen Sprachen der Mathematik beschrieben werden.

Mit den Lichtenberg-Professuren fördert die VolkswagenStiftung den wissenschaftlichen Nachwuchs auf besonders nachhaltige Weise: Im Gegensatz zu anderen Fördermöglichkeiten, die meist nur auf eine Dauer von wenigen Jahren ausgelegt sind, verpflichtet sich die Hochschule, bei der die Professur angesiedelt wird, die Finanzierung auch nach der Förderung von fünf Jahren zu sichern.

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