Erste Beobachtungskampagne der advanced LIGO-Detektoren hat begonnen

Zentrale Beiträge zu advanced LIGO von AEI-Forschern

18. September 2015

Am Freitag, den 18. September 2015, startete um 17 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit die erste offizielle Beobachtungskampagne („observing run“ O1) der advanced LIGO-Detektoren in den USA. Mit diesem Zeitpunkt begann die wissenschaftliche Datenaufnahme, doch bereits in den Wochen zuvor wurden Daten von den Instrumenten aufgezeichnet. In dieser Erprobungsphase arbeiteten Techniker, Wissenschaftler und Ingenieure an den Instrumenten, um sie für die wissenschaftliche Datenaufnahme zu verbessern und vorzubereiten. Der vom Albert-Einstein-Institut (AEI) zusammen mit britischen Partnern betriebene Gravitationswellen-Detektor GEO600 bei Hannover nimmt gleichzeitig mit den Detektoren in den USA wissenschaftliche Messdaten auf.

Forscher des AEI leisteten entscheidende Beiträge zu den advanced LIGO-Gravitationswellen-Detektoren: Sie steuerten die für die Präzisionsmessung erforderlichen maßgeschneiderten Hochleistungslasereffiziente Datenanalyse-Methoden und ihre Implementierung auf leistungsfähigen Computerclustern sowie genaue Modelle der Signalwellenformen zur Gravitationswellen-Detektion und Messung astrophysikalischer Eigenschaften bei. Das AEI ist damit ein führender Partner in der internationalen Forschergemeinschaft auf dem Weg zum ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen.

Der erste direkte Nachweis von Gravitationswellen wird ein neues Fenster zur sonst unsichtbaren „dunklen“ Seite des Universums öffnen und den Beginn der Gravitationswellen-Astronomie markieren. Gravitationswellen sind Kräuselungen der Raumzeit, die bei kosmischen Katastrophen ausgesendet werden – beispielsweise von explodierenden Sternen, verschmelzenden schwarzen Löchern oder Neutronensternen und schnell rotierenden, kompakten Sternresten. Albert Einstein sagte die Existenz dieser Wellen bereits im Jahr 1916 vorher, doch sie wurden bislang noch nie direkt beobachtet. Die aLIGO-Instrumente sollten bei Erreichen der Design-Empfindlichkeit jährlich mehrere Gravitationswellen-Ereignisse nachweisen.

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