Exzellenzcluster QUEST gestartet

Forschung am Quantenlimit beginnt

23. Mai 2008

Heute, am 23. Mai 2008, hat der Hannoveraner Exzellenzcluster QUEST (Centre for Quantum Engineering and Space-Time-Research) offiziell seine Arbeit aufgenommen. In den vier Bereichen Quanten Engineering, Quantensensoren, Raum-Zeit-Forschung und Neuartige Technologien werden hier in den kommenden fünf Jahren rund 60 neue Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusätzlich zu den 190 bereits Mitarbeitern Forschung am Quantenlimit betreiben.

An QUEST beteiligte wissenschaftliche Einrichtungen:

  • Leibniz Universität Hannover
    Institut für Quantenoptik (IQ)
    Institut für Gravitationsphysik
    Institut für Theoretische Physik
    Institut für Festkörperphysik
    Institut für Erdmessung (IFE)
    Institut für Angewandte Mathematik (IFAM)
  • Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut/AEI), Hannover
  • Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH), Hannover
  • Gravitationswellendetektor GEO600, Ruthe
  • Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), Braunschweig
  • Zentrum für Raumfahrt und Mikrogravitation (ZARM), Bremen

Die Exzellenzinitiative der Bundesregierung
Mit der Exzellenzinitiative für Hochschulen wollen Bund und Länder Forschung und Innovation in Deutschland unterstützen. Bis 2011 werden Projekte in der Exzellenzinitiative mit insgesamt 1,9 Milliarden Euro gefördert, 75 Prozent davon trägt der Bund, 25 Prozent die Länder. Insgesamt 40 Graduiertenschulen sollen mit jährlich jeweils einer Million Euro die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses fördern. Für Netzwerke wissenschaftlicher Spitzenforschung, so genannte Exzellenzcluster, stehen 195 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Universitäten, die mindestens einen wissenschaftlichen Exzellenzcluster von internationalem Ruf, eine Graduiertenschule sowie eine schlüssige Gesamtstrategie zu einem weltweit anerkannten „Leuchtturm der Wissenschaft“ vorweisen können, können sich auch mit „Zukunftskonzepten zur universitären Spitzenforschung“ bewerben. Für diese Förderlinie stehen 210 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.

Hintergrundinformationen

Ziel der an QUEST beteiligten Wissenschaftler ist, die gequantelte Welt der Quantenphysik mit der kontinuierlichen Relativitätstheorie von Raum, Zeit und Gravitation in einem physikalischen Modell zu vereinen. Dabei können die Wissenschaftler auf völlig neue Konzepte zur Präzisionsmessung von Länge, Zeit, Beschleunigung, Rotation etc. zurückgreifen, die in den vergangenen Jahren durch neue Quanten-Technologien und Methoden des Quanten- Engineerings geschaffen worden sind. Hierzu zählen zum Beispiel die neuen Atomlaser oder Bose-Einstein-Kondensate, ein von Einstein vorhergesagter und inzwischen experimentell verifizierter makroskopischer Quantenzustand der Materie.

Die QUEST-Forschungsprojekte werden eine enge Verbindung zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung herstellen, denn die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung liefern wesentliche Informationen für Anwendungsbereiche wie Satellitennavigationssysteme der nächsten Generation. Hierzu gehören unter anderem das europäische Navigationssystem Galileo, neue Erdbeobachtungssatelliten oder erheblich genauere geodätische Referenzsysteme. Quantentechnologien, wie sie hier verwendet und entwickelt werden, bilden daher eine hervorragende Basis für Industriekooperationen und innovative High-Tech-Produkte.

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