Strahlen, Teilchen, Raum-Zeit-Wellen: Gemeinsam die Rätsel des Alls lösen

Internationale Konferenz des Albert-Einstein-Instituts Hannover, 4. – 7. Juni 2012

29. Mai 2012

Physiker und Astronomen verschiedener Forschungsgebiete arbeiten seit langem zusammen, um offene Fragen aus Astrophysik, Astronomie, Kosmologie und Grundlagenphysik aufzuklären. Jetzt treffen sich rund 150 Wissenschaftler aus aller Welt auf Einladung des AEI Hannover, um Fortschritte in den jeweiligen Feldern zu präsentieren und weitere Kooperationen zu planen, an einer gemeinsamen Strategie für die kommenden Jahre zu arbeiten und Meilensteine für die nächsten Jahre zu definieren.

„Die ‚Multi-Messenger-Astronomieʼ, also die Kombination verschiedener astronomischer Methoden, wird immer wichtiger. In den vergangenen Jahren konnten wir bereits zeigen, dass wir durch eine enge Kooperation viel über unser Universum und seine Entstehung lernen können “, so Prof. Dr. Bruce Allen, Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut/AEI) in Hannover, der zur Konferenz eingeladen hat.

Die Gravitationswellenforschung hat bereits einen entscheidenden Beitrag zur Zusammenarbeit geleistet: Seit zwei Jahren werden die von Bruce Allen und seinem Team für die Suche nach Gravitationswellen entwickelten Methoden auch erfolgreich für die Auswertung von Radio- und Gammasignalen eingesetzt, um darin nach Pulsaren – schnell rotierenden Neutronensternen – zu suchen. Bislang entdeckten die Wissenschaftler damit 40 neue Pulsare, die bis dahin in diesen Teleskopdaten nicht auffindbar waren, weil ihre Signale sehr schwach sind.

„Eine zusätzliche Dimension wird die Multi-Messenger-Astronomie 2015/2016 erhalten, denn dann gehen die Gravitationswellen-Detektoren der nächsten Generation in Betrieb. Sie werden 10 mal empfindlicher sein als die bisherigen Observatorien und 1000 mal so viele astronomische Quellen beobachten können. Die erste direkte Messung der Raum-Zeit-Wellen rückt also in greifbare Nähe“, so Bruce Allen.

Eine besondere Herausforderung für die Messung von Gravitationswellen besteht darin, die Signale aus einer Fülle von Störgeräuschen herauszufiltern. Am AEI in Hannover entwickelt Bruce Allen mit seiner Abteilung mathematische Methoden, um die Signale der Gravitationswellen in diesem Rauschen aufzuspüren. Diese Methoden sind auch für andere Felder der Astronomie interessant. Entsprechende Kooperationsmöglichkeiten könnten daher eine große Rolle im Rahmen der Konferenz spielen.

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