Prof. Dr. Karsten Danzmann wird in die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz aufgenommen

15. Februar 2007

Prof. Dr. Karsten Danzmann, Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut/AEI) und Leiter des vom AEI und der Leibniz Universität Hannover gemeinsam getragenen Zentrums für Gravitationsphysik in Hannover, wird als ordentliches Mitglied in die Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz aufgenommen. Er wird damit für seine herausragenden Verdienste als Wissenschaftler geehrt.

Im Anschluss an den nicht öffentlichen Festakt wird Prof. Danzmann die sowohl in wissenschaftlicher als auch technologischer Hinsicht international überaus bedeutenden Projekte der Gravitationswellenastronomie vorstellen: LISA (Laserinterferometer Space Antenna), das Gravitationswellenobservatorium im Weltraum, ist ein gemeinsames Projekt von ESA und NASA, das ab 2015 endlich vollkommen neue Einblicke in unser Universum ermöglichen wird – denn noch immer sind rund 96 % des Universums unbekannt und den bisherigen Methoden der Astronomie nicht zugänglich. LISA hingegen wird Gravitationswellen messen können. Sie sind für Astronomen hoch interessante Informationsträger, die alle Bereiche des Universums ungehindert durchdringen und sogar neue Erkenntnisse über den Urknall liefern werden. Schon heute arbeiten – in einem anderen Frequenzspektrum als LISA – die erdgebundenen Gravitationswellenobservatorien GEO600 und LIGO, an denen Prof. Danzmann ebenfalls an vorderster Front beteiligt ist.

„Horchposten ins All“, Vortrag von Prof. Dr. Karsten Danzmann
am 23.02.2007 um 15.30 Uhr
im Akademiegebäude, Geschwister-Scholl-Straße, Mainz


Der Vortrag findet statt im Rahmen des Symposions „Zukunftsfragen der Gesellschaft – Neue Erkenntnisse und Ziele in der Astro- und Kosmophysik“ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.

Prof. Danzmann steht Ihnen am Rande des Symposiums für Gespräche zur Verfügung.

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz

wurde am 09. Juli 1949 in Worms als Vereinigung von Wissenschaftlern und Literaten gegründet. Der Tradition Gottfried Wilhelm Leibniz folgend, stellt sich die Akademie die Aufgabe zur Pflege der Wissenschaft und Literatur und wirkt dadurch auf die Bewahrung und Förderung der Kultur. Sie ist einerseits eine interdisziplinäre und die Landesgrenzen überschreitende Gelehrte Gesellschaft, andererseits Trägerin von Forschungsvorhaben der verschiedensten Richtungen und Veranstalter wissenschaftlicher Tagungen und Symposien. Der Schwerpunkt der Akademiearbeit liegt in der langfristigen Grundlagenforschung. Insbesondere die Forschungsschwerpunkte des mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereichs liegen in der langjährigen Beobachtung und Datensammlung.

Karsten Danzmann

genießt aufgrund seiner wissenschaftlichen Aktivitäten und seines persönlichen Engagements auf dem Gebiet der experimentellen Gravitationswellenforschung und ihrer Wissenschaftler weltweit einen hervorragenden Ruf. Am Aufbau des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Hannover sowie dem Bau und Betrieb des deutsch-britischen Gravitationswellendetektors GEO600 in Ruthe bei Hannover war und ist er federführend beteiligt. Darüber hinaus leitet Danzmann für die europäische Seite die Entwicklung und Durchführung der Laser Interferometer Space Antenna (LISA) Mission.

Karsten Danzmann, geboren 1955 in Rotenburg/ Wümme, studierte Physik an der TU Clausthal und an der Universität Hannover, an der er 1980 promovierte. Nach Aufenthalten an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Berlin, am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching sowie der Stanford University, USA, wurde er 1993 als Professor an die Universität Hannover berufen. Von 1994 bis 2001 war er Leiter der Außenstelle des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik, welches 2001 zur Außenstelle des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik umgewandelt wurde. Seit 2002 ist er Direktor des neugegründeten Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Hannover.

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