LISA Pathfinder übertrifft alle Erwartungen

Der perfekte freie Fall im All mit zentralen Beiträgen aus Hannover

7. Juni 2016

ESAs Satelliten-Mission LISA Pathfinder hat erfolgreich Technologien für ein Gravitationswellen-Observatorium im Weltall demonstriert.

Hintergrundinformationen

Die nächsten Schritte

Die wissenschaftliche Missionsphase von LISA Pathfinder begann am 1. März und wird sechs Monate dauern, davon 90 Tage für das LISA Technology Package und 90 Tage für das Disturbance Reduction System, ein zusätzliches Experiment des Jet Propulsion Laboratory der NASA.

Der Aufruf für Missionskonzepte für die L3-Mission der ESA wird im Laufe des Jahres erwartet und die Entscheidung Anfang des Jahrs 2020.

Max-Planck- und Leibniz-Universität-Forschende in Hannover sind führende Partner in Forschung und Entwicklung der LISA-Mission, die ein internationales Konsortium koordiniert.

Detailinformationen zu den Messergebnissen

Die ersten zwei Monate von Messdaten zeigen, dass im Frequenzbereich zwischen 60 mHz und 1 Hz die Messpräzision von LISA Pathfinder nur durch die Genauigkeit des optischen Messsystems bestimmt wird, das die Position und Orientierung der Testmassen ermittelt.

Bei niedrigeren Frequenzen zwischen 1-60 mHz, ist die Kontrolle über die Testmassen durch Gasmoleküle bestimmt, die an die Würfel stoßen; eine geringe Anzahl von Gasmolekülen verbleibt im Vakuum, das die Testmassen umgibt. Die Stärke dieses Effekts nahm ab, während mehr und mehr Moleküle ins All entwichen. Man geht davon aus, dass sich dies in den kommenden Monaten weiter verbessert.

Bei noch niedrigeren Frequenzen unter 1 mHz stellten die Forschenden eine kleine Zentrifugalkraft fest, die auf die Würfel wirkt. Sie ist eine Folge der Bahnform von LISA Pathfinder und der Messgenauigkeit der Sternen-Navigationskamera, mit der LISA Pathfinder ausgerichtet wird.

Diese bei LISA Pathfinder auftretende Störkraft wird zukünftige Weltraumobservatorien wie LISA nicht beeinflussen. Dort befindet sich nur eine einzelne Masse in jedem Satelliten und ist mit den anderen über Millionen Kilometer lange Laserarme verbunden. Ebenso wären die Störeffekte durch Restgasmoleküle aufgrund der deutlich längeren Missionsdauer viel geringer.

Finanzierungsinformationen

LISA Pathfinder ist eine Mission der ESA. Daran beteiligt sind europäische Raumfahrtunternehmen unter der Systemverantwortung von Airbus DS, Forschungseinrichtungen aus Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, der Schweiz, und Großbritannien sowie die NASA.

LISA Pathfinder wird aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie über das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gefördert.

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