Astronomie mit Gravitationswellen

Aktueller Stand und Ressourcen

16. August 2024

Aktuelle Informationen zur Gravitationswellen-Astronomie und zu Kompetenzen am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover und Potsdam.

Beobachtungslauf O4

LIGO, Virgo und KAGRA haben am 24. Mai 2023 den 4. gemeinsamen Beobachtungslauf „O4“ begonnen. Dieser wird bis zum 18. November 2025 um 17:00 Uhr MEZ dauern. Mit der erhöhten Empfindlichkeit in O4 werden die Detektoren einen größeren Teil des Universums beobachten als in früheren Beobachtungsläufen. Dies wird zu einer höheren Rate an beobachteten Gravitationswellensignalen führen, so dass alle 2 bis 3 Tage eine Verschmelzung entdeckt werden dürfte. Außerdem wird die verbesserte Empfindlichkeit dazu führen, dass mehr physikalische Informationen (einschließlich einzigartiger astrophysikalischer und kosmologischer Informationen) aus den Daten extrahiert werden können.

O4a: O4a, der erste Teil des Beobachtungslaufs O4, begann am 24. Mai 2023 und endete am 16. Januar 2024 um 17:00 Uhr MEZ.

O4b: O4b begann am 10. April 2024 um 17:00 Uhr MESZ und endete am 28. Januar 2025 um 18:00 Uhr MEZ.

O4c: Der dritte Teil von O4 begann direkt im Anschluss an O4b wird bis zum 18. November 2025 dauern. Eine Unterbrechung für Wartungsarbeiten an den Instrumenten fand vom 1. April 2025 bis zum 11. Juni 2025 statt.

Nach dem Ende von O4c werden LIGO, Virgo und KAGRA ausgebaut und danach wieder in Betrieb genommen werden. Nach den neuesten Beurteilungen dieser Phase und Gesprächen mit Forschungsförderungsorganisationen wird im Zeitraum von 2026 bis 2027 eine Phase wissenschaftlicher Datenaufnahme erwartet. Derzeit ist eine sechsmonatige Beobachtungsphase vorgesehen, die im Spätsommer/Frühherbst 2026 beginnen soll. Alle dann verfügbaren Detektoren werden daran teilnehmen.

Weitere Informationen zur aktuellen Lage an den einzelnen Detektoren gibt es unter https://observing.docs.ligo.org/plan/.

Neuigkeiten aus dem vierten Beobachtungslauf (O4)

Illustration von zwei Schwarzen Löchern, von denen eins kleiner ist als das andere. Beide sind von leuchtenden Akkretionsscheiben umgeben. Die Scheiben sind zueinander geneigt.

Entdeckungen im vierten Beobachtungslauf liefern neue Erkenntnisse über die Entstehung von Schwarzen Löchern und die Teilchenphysik mehr

Künstlerische Darstellung eines neu entstandenen Schwarzen Lochs, das abklingt.

Die LIGO-Virgo-KAGRA-Kollaboration und das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik feiern das Jubiläum und präsentieren neue, spannende Ergebnisse mehr

Darstellung der Gravitationswellen einer simulierten Verschmelzung Schwarzer Löcher in Tönen von Gelb, Grün und Blau.

Forschende des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik und der Leibniz Universität Hannover leisten wichtige Beiträge zur Entdeckung und Analyse neuer Gravitationswellen-Kandidaten im Rahmen der LIGO-Virgo-KAGRA-Kollaboration. mehr

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Aktueller Status der Detektoren

Status der Detektoren
Der tagesaktuelle Status aller Gravitationswellen-Observatorien, ihre Empfindlichkeitskurven und astronomischen Reichweiten sind im Gravitational Wave Open Science Center verfügbar. mehr

„LIGO/Virgo public alerts“ für Signalkandidaten

In O4 werden mögliche Gravitationswellensignale (Kandidaten für Verschmelzungen von Doppelsystemen), die von den Forschenden der LIGO-Virgo-KAGRA-Kollaborationen identifiziert werden, nahezu in Echtzeit als „LIGO/Virgo public alerts“ veröffentlicht. Dazu zählen Daten über die Kandidaten, wie die Art des Signals, die Himmelsposition und die geschätzte Entfernung. Professionelle Astronom*innen und Amateurastronom*innen können mit den öffentlichen Beobachtungshinweisen Folgebeobachtungen von Gravitationswellenereignissen planen.

„Public alerts“ im Internet und in Apps

Public alerts werden auf Internetseiten wie GraceDB und Chirp veröffentlicht.

Mit den Apps Astro-COLIBRI und Gravitational Wave Events lassen sich die „public alerts“ auf Android und iOS empfangen.

Letzter Beobachtungslauf: O3 (April 2019 - März 2020)

Am 1. April 2019 begannen die beiden LIGO-Instrumente, der Virgo- und der GEO600-Detektor ihren dritten Beobachtungslauf „O3“. KAGRA nahm zum Ende des Beobachtungslaufs ebenfalls teil. Die Empfindlichkeit der Detektoren wurde in den Monaten zuvor und in den vorangegangenen Testläufen weiter erhöht.

Im Oktober 2019 wurde O3 nach der ersten Hälfte (O3a) für einen Monat für Arbeiten an den Detektoren unterbrochen. Die zweite Hälfte des Beobachtungslaufs (O3b) wurde am 27. März 2020 wegen der Covid-19-Pandemie vorzeitig beendet.

Highlights aus O3

GEO600 und KAGRA beobachten zusammen

Ergebnisse des gemeinsamen japanisch-deutschen Gravitationswellen-Beobachtungslaufs mehr

LIGO, Virgo und KAGRA erhöhen ihren Punktestand auf 90

Der neue Gravitationswellenkatalog enthält 35 neue Signale mehr

Gravitationswellen von zwei Schwarzen Löchern, die Neutronensterne am Stück verschlucken

Erster sicherer Nachweis dieser seltenen Ereignisse mehr

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AEI-Abteilungen, -Forschungsgruppen unter Leitung von PIs der LIGO Scientific Collaboration

Forschende der LIGO-Scientific-Kollaboration am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam und Hannover sowie an der Leibniz Universität Hannover sind führende Partner in der internationalen Gravitationswellenforschung.

Bild von Prof. Dr. Alessandra Buonanno

Prof. Dr. Alessandra Buonanno

Direktorin | LSC Principal Investigator
Bild von Prof. Dr. Karsten Danzmann

Prof. Dr. Karsten Danzmann

Direktor | LSC Principal Investigator
Bild von Dr. Frank Ohme

Dr. Frank Ohme

Forschungsgruppenleiter | LSC Principal Investigator

 

Andere relevante Abteilungen, Forschungsgruppen und Gravitationswellen-Expert*innen am AEI

Bild von Prof. Dr. M. Alessandra Papa

Prof. Dr. M. Alessandra Papa

Max-Planck-Forschungsgruppenleiterin

Materialien für Medienschaffende

Bilder, Filme und Simulationen
Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik kann eine Reihe schöner Bilder, Filme und Visualisierungen von numerischen Computersimulationen zur Verfügung stellen. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie auf der Suche nach Bildern oder Filmen zur Illustration Ihrer Artikel über unsere Forschung sind. Einen Überblick über unsere Materialien finden Sie auch in unserem YouTube-Kanal. mehr

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