Professorin Alessandra Buonanno zum Mitglied der Leopoldina gewählt
Die Wahl ist eine besondere Auszeichnung und gilt als eine der höchsten wissenschaftlichen Ehrungen im deutschsprachigen Raum
In Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Leistungen ist Alessandra Buonanno, Direktorin am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam, zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt worden. Buonanno wird in der Sektion Physik der Akademie mitwirken.
„Ich fühle mich sehr geehrt durch diese Anerkennung, die völlig überraschend kam“, sagt Alessandra Buonanno, Leiterin der Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam. „Die Leopoldina ist eine der ältesten Wissenschaftsakademien der Welt. Ich freue mich sehr, Mitglied dieser angesehenen Gesellschaft von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu werden und die Möglichkeit zu erhalten, mich an ihren Aktivitäten zu beteiligen.“
Alessandra Buonanno studierte Theoretische Physik in Pisa und lehrte und forschte in Paris und an der University of Maryland, wo sie 2010 als Professorin berufen wurde. Sie ist eine führende Theoretikerin auf dem Gebiet der Gravitationswellenphysik und Principal Investigator der LIGO Scientific Collaboration. Ihre Arbeit an der Modellierung von Wellenformen war entscheidend für den Nachweis von Gravitationswellen aus Doppelsternsystemen, die aus Schwarzen Löchern und/oder Neutronensternen bestehen, sowie für die physikalische Interpretation der Signale. Für ihre Beiträge zu den Entdeckungen von LIGO und Virgo wurde sie mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter 2018 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis – dem renommiertesten deutsche Forschungspreis – und 2021 mit der Galileo-Galilei-Medaille. Buonanno ist Fellow der International Society on General Relativity and Gravitation und der American Physical Society. Sie hat eine Professur an der University of Maryland und Honorarprofessuren an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Potsdam inne.
Die 1652 gegründete Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ist mit ihren rund 1.600 Mitgliedern aus nahezu allen Wissenschaftsbereichen eine klassische Gelehrtengesellschaft. Sie wurde 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. In dieser Funktion hat sie zwei besondere Aufgaben: die Vertretung der deutschen Wissenschaft im Ausland sowie die Beratung von Politik und Öffentlichkeit.
Sie fördert eine wissenschaftlich aufgeklärte Gesellschaft und den verantwortungsvollen Umgang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und setzt sich für die Menschenrechte ein. In ihrer Politik beratenden Funktion legt die Leopoldina fachkompetent, unabhängig, transparent und vorausschauend Empfehlungen zu gesellschaftlich relevanten Themen vor – stets unter Berücksichtigung der Maßstäbe und Folgen wissenschaftlichen Handelns.