Tag der Offenen Tür bei GEO600 am 31. Juli 2016

Den Gravitationswellen-Detektor bei Sarstedt besuchen

23. Juni 2016

Am Sonntag, den 31. Juli 2016, laden das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik und das Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover zum Besuch beim deutsch-britischen Gravitationswellen-Detektor GEO600 nahe Sarstedt. Zwischen 11 und 16 Uhr informieren Forschende auf dem Detektorgelände über Gravitationswellen, die kürzlich erstmals nachgewiesen wurden und ein vollkommen neues Fenster zum Universum geöffnet haben. GEO600 hat dabei als Ideenschmiede der internationalen Forschung eine entscheidende Rolle gespielt.

Neue Astronomie mit Gravitationswellen

Seit Jahrtausenden blicken Menschen in den Sternenhimmel, seit Jahrhunderten bauen sie immer leistungsfähigere Teleskope. Doch auf diese Weise lässt sich nach aktuellen Erkenntnissen nur ein kleiner Bruchteil unseres Universums beobachten, denn viele Objekte sind verborgen oder grundsätzlich unsichtbar.

Mit der ersten direkte Messung von Gravitationswellen im September 2015 wurde erstmals ein neues Fenster zur unsichtbaren, „dunklen“ Seite des Universum aufgestoßen. GEO600 ist maßgeblich daran beteiligt, denn hier werden neue Technologien zum Aufspüren von Gravitationswellen entwickelt und erprobt. Diese sind von entscheidender Bedeutung für die Empfindlichkeit der advanced LIGO-Detektoren in den USA, die den Nachweis erbrachten.

Spitzenforschung hautnah

Beim Tag der Offenen Tür am 31. Juli 2016 erhalten Besucher zwischen 11 und 16 Uhr Informationen aus erster Hand über die Grundlagenforschung und die tägliche Arbeit am Gravitationswellen-Detektor GEO600. Führungen über das Detektorgelände mit Einblicken das Herz der hochempfindlichen Messanlage werden nach Bedarf durchgeführt. Exponate, Kurzvorträge und Gespräche mit Wissenschaftlern runden das Angebot ab.

Gravitationswellen – Einsteins 100 Jahre alte Vorhersage

Mit der Allgemeinen Relativitätstheorie revolutionierte Albert Einstein im Jahr 1915 unser Verständnis des Universums. Eine wichtige Konsequenz seiner Theorie ist die Existenz von Gravitationswellen – winziger Kräuselungen der Raumzeit – die er bereits im Jahr 1916 voraussagte. Sie entstehen in kosmischen Großereignissen wie Sternexplosionen oder wenn kompakte Sternreste wie schwarze Löcher miteinander verschmelzen. Gravitationswellen stauchen und dehnen den Raum auf ihrem Weg durch All und verursachen so winzige Längenänderungen, die – ähnlich zu Schallwellen in der Luft – gewissermaßen den Klang des Universums darstellen.

Diese Kräuselungen der Raumzeit hat ein internationales Forschungsteam mit Hilfe der beiden advanced LIGO-Laser-Interferometer im September 2015 nachgewiesen, die zwei senkrecht zueinander verlaufende Laserlichtstrecken hochpräzise miteinander vergleichen. Selbst starke Gravitationswellen verändern die Armlänge nur um Bruchteile eines Atomkerndurchmessers – doch so genau messen advanced LIGO, GEO600 und der italienisch-französische Virgo-Detektor bereits heute.

GEO600 ist wird gemeinsam vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover, der Leibniz Universität Hannover und Forschungsgruppen an den Universitäten Cardiff und  Glasgow  betrieben. An der Finanzierung beteiligen sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Land Niedersachsen, die Max-Planck-Gesellschaft, der britische Science & Technology Facilities Council und die VolkswagenStiftung.


Anfahrt mit dem Fahrrad

Das GEO600-Gelände liegt südlich der Leineaue nahe der Innerste und kann ideal über einen Abstecher vom Radwanderweg „Grüner Ring“ erreicht werden. Ein Besuch bei GEO600 lässt sich bestens mit einer Fahrradtour verbinden. Mit Ihrem Zweirad können Sie direkt bis zum Zentralgebäude von GEO600 vorfahren. Zur Orientierung kann die in der rechten Spalte dieser Seite verlinkte Fahrradkarte dienen.


Anfahrt von Hannover mit dem Auto und Parkmöglichkeiten

Mit dem Auto: Nehmen Sie die B6 (Messeschnellweg) nach Süden und biegen Sie bei „Sarstedt/Heisede“ rechts ab. Rechts abbiegen nach Heisede, dann bei „Schulenburg/Ruthe“ links ab. In Ruthe rechts abbiegen. Nach dem Überqueren der Leine am EXPO-Zeichen (bzw. an dem weißen Hinweisschild „Universität Hannover/Versuchsgelände“ oder dem grünen Hinweisschild „Schäferberg“) rechts abbiegen.

Bitte fahren Sie mit Ihrem Auto nicht bis zum Zentralgebäude von GEO600. Bei Anreise mit dem Auto nutzen Sie bitte die Parkmöglichkeiten am Lehr- und Forschungsgut Ruthe der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Sie können dort am Gutshaus (s. Karte rechts) oder an den Geflügelhäusern (ein Stück die Straße herunter) parken. Von dort ist es ein kleiner Spaziergang von etwa einem Kilometer bis zum Zentralgebäude des Gravitationswellen-Observatoriums entlang der 600 Meter langen Lasermessstrecke von GEO600. Der Weg ist mit Informationstafeln gekennzeichnet.

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