AEI-Forscher Holger Pletsch mit einer Million Euro gefördert

Neue Emmy Noether-Gruppe für ausgezeichneten Wissenschaftler

8. Mai 2014

Der Astrophysiker Holger Pletsch, Leiter einer unabhängigen Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut/AEI) und am Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover, entwickelt effiziente Methoden zur Entdeckung unbekannter Gravitationswellen- und Gammapulsare. Seit April 2014 wird seine hervorragende Arbeit von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Emmy Noether-Programms mit einer Gesamtsumme von rund einer Million Euro für eine Dauer von fünf Jahren gefördert.

Hintergrundinformationen:

International ausgezeichneter Forscher

Nach dem Studium der Physik an der TU Kaiserslautern und der University of Wisconsin- Milwaukee verfasste Holger Pletsch seine Doktorarbeit am AEI und wurde dafür von der Leibniz Universität Hannover im Jahr 2009 mit summa cum laude promoviert. Seine Dissertation wurde mit zwei Wissenschaftspreisen ausgezeichnet: Als jüngster Doktorand mit hervorragender Promotion erhielt Holger Pletsch den Dieter-Rampacher-Preis 2009 der Max-Planck-Gesellschaft. Im selben Jahr verlieh das Gravitational Wave International Committee (GWIC) ihm den internationalen GWIC-Thesis Prize für die beste Dissertation auf dem Gebiet der Gravitationswellenastronomie. Im Jahr 2013 erhielt er den renommierten Heinz Maier-Leibnitz-Preis der DFG und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Neutronensterne als Instrumente der Grundlagenphysik

Neutronensterne ermöglichen Astronomen die Untersuchung grundlegender physikalischer Phänomene unter Extrembedingungen. Aufgrund der enormen Schwerkraft eignen sich diese Objekte als ideale Testumgebungen für Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie. Ihre hohe Dichte erlaubt es Forschern, Materie unter auf der Erde nicht erreichbaren Bedingungen zu untersuchen. Als Überreste explodierter Sterne beleuchten sie deren teils ungewöhnliche „Lebenswege“ und vertiefen unser Verständnis der Sternentwicklung. Neutronensterne gelten außerdem als vielversprechende Quellen von Gravitationswellen, deren direkte Messung eine neue Ära der Astronomie einläuten wird.

Emmy Noether-Programm

Das Emmy Noether-Programm der DFG soll herausragenden Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit geben, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe verbunden mit qualifikationsspezifischen Lehraufgaben zügig für eine wissenschaftliche Leitungsaufgabe, insbesondere als Hochschullehrer zu qualifizieren. Voraussetzungen sind ein exzellentes Forschungsprojekt, zügig abgeschlossene wissenschaftliche Ausbildung und substantielle Forschungserfahrung in internationalen Kollaborationen zusammen mit anspruchsvollen Veröffentlichungen in international hochrangigen Fachzeitschriften.

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