Masaru Shibata erhält japanische Ehrenmedaille („Shiju hōshō“)

Der Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam wird mit der Ehrenmedaille am Violetten Band ausgezeichnet.

29. April 2025

Der japanische Staat vergibt die Auszeichnung in sechs unterschiedlichen Ausführungen, abhängig davon, auf welchem Gebiet sich die geehrte Person hervorgetan hat. Die Ehrenmedaille am Violetten Band ist akademischen und künstlerischen Erfolgen vorbehalten. Masaru Shibata wird für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der Astrophysik geehrt. Der japanische Kaiser wird dem Max-Planck-Direktor die Medaille am 21. Mai 2025 in Tokio verleihen.

„Ich freue mich sehr über diese großartige Anerkennung meiner wissenschaftlichen Arbeit“, sagt Masaru Shibata, Direktor der Abteilung Numerische und Relativistische Astrophysik am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik im Potsdam Science Park. „Und es ist mir eine besondere Ehre, die Medaille am Violetten Band zu erhalten und an einer Audienz beim Kaiser von Japan in seinem Palast in Tokio teilzunehmen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich der Max-Planck-Gesellschaft meinen tief empfundenen Dank für die kontinuierliche Unterstützung meiner Forschung aussprechen.“

Die Erforschung astrophysikalischer Extremereignisse

Masaru Shibata erforscht mit seiner Arbeitsgruppe numerische Relativitätstheorie, relativistische Astrophysik und Gravitationswellen- und Multimessenger-Astronomie. Diese Arbeit umfasst Verschmelzungen von Neutronensternen sowie den Kollaps von verschiedenartigen massereichen Sternen, bei dem Neutronensterne, extrem massereiche Schwarze Löcher und hochenergetische Phänomene wie Gammablitze und Kilonovae entstehen. Mitglieder der Abteilung untersuchen den Ablauf dieser Ereignisse und ihre Gravitationswellen und elektromagnetischen Signale. Sie erforschen wie verschmelzende Neutronensterne und verschiedene Sternenexplosionen schwere Elemente erzeugen und legen damit die theoretische Grundlage für die Interpretation der Signale dieser relativistischen Phänomenen. Dafür führen die Forschenden der Abteilung sehr aufwändige Simulationen auf Hochleistungscomputern in Deutschland und Japan durch.

Masaru Shibata ist Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) im Potsdam Science Park und Professor am Yukawa Institut für Theoretische Physik der Universität Kyoto. Er promovierte in Physik an der Universität von Kyoto in Japan. Während seiner Zeit an der Universität von Osaka (1993 – 2000) wurde er Gastprofessor an der Universität von Illinois in Urbana-Champaign, USA. Im Jahr 2000 wurde er als Associate Professor an die Universität von Tokio berufen. Er wurde 2009 Professor am Yukawa Institut für Theoretische Physik der Universität Kyoto. Seit 2018 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik. Shibata ist Fellow der International Society on General Relativity and Gravitation. Er wurde 2003 mit dem Nishinomiya-Yukawa Memorial Prize und 2008 mit einem Outstanding Paper Award der Physical Society of Japan ausgezeichnet. Im Jahr 2010 erhielt Shibata einen Excellent Young Researchers Prize der Japan Society for the Promotion of Science. 2018 wurde Shibata mit dem Nishina-Gedächtnis-Preis, der ältesten und renommiertesten Auszeichnung für Physik in Japan geehrt.

 

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