Nachruf auf Jiří Bičák

Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik trauert um einen langjährigen Gastwissenschaftler

6. Februar 2024

Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut/AEI) trauert um Jiří Bičák, der am 26. Januar 2024 unerwartet verstorben ist. Jiří Bičák war einer der führenden allgemeinrelativistischen Physiker unserer Zeit, der mit seinen bahnbrechenden Beiträgen ein breites Spektrum an Themen der allgemeinen Relativitätstheorie abdeckte. Jiří Bičáks zahlreiche Veröffentlichungen zur Gravitationsphysik und -mathematik zeugen von seiner bemerkenswerten Arbeit.

Neben seinem eigentlichen Fachgebiet interessierte er sich auch für viele andere Themen. Er nahm regelmäßig an den Seminaren am Institut teil und stellte dabei häufig Fragen, auch zu Themen, die weit von seiner eigenen Forschung entfernt waren, wie etwa die Stringtheorie und Entwicklungen in der Quantengravitation.

Jiří war seit der Gründung unseres Instituts ein regelmäßiger Besucher, nicht zuletzt dank seiner lebenslangen Freundschaft mit Jürgen Ehlers, und er blieb dem AEI über viele Jahre hindurch treu. Während seiner Zeit in Potsdam-Golm arbeitete er mit zahlreichen Kolleg:innen zusammen, etwa mit Bernd Schmidt, mit dem er bereits seit 1984 zusammenarbeitete und gemeinsam acht wissenschaftliche Artikel verfasste. Jiří blieb bis zum Schluss ein aktiver Forscher – seine letzte Arbeit stammt vom Dezember 2023, nur einen Monat vor seinem Tod!

Wir haben seine Gesellschaft immer genossen und erinnern uns an viele wunderbare Diskussionen mit ihm. Jiří war ein sehr gebildeter Mann, der sich nicht nur in der Physik, sondern auch in vielen anderen Bereichen auskannte, wobei die Musik eins seiner bevorzugten Gesprächsthemen war. Er liebte seine Heimatstadt Prag, und wer immer das Privileg hatte, von ihm eingeladen zu werden, bekam eine fachkundige Führung durch diese schöne Stadt.

Wir haben einen großartigen Freund und einen hervorragenden Wissenschaftler verloren. Unser Beileid gilt seiner Familie und seinen Freunden.

Bruce Allen
Alessandra Buonanno
Karsten Danzmann
Guido Müller
Hermann Nicolai
Bernard Schutz
Masaru Shibata

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